Ein Kindergarten im Wald?

Im Waldkindergarten verbringen die Kinder das ganze Jahr draußen in der Natur. Sie wandern täglich zu ihren Lieblingsplätzen, spielen, lernen, basteln, singen, essen und entwickeln sich weiter. In wettergerechter Kleidung erleben sie alle Jahreszeiten, Witterungs bedingungen und Veränderungen der Natur hautnah – in ihrem Wald.
Bei besonders ungemütlichen Wetterbedingungen haben die Kinder die Möglichkeit, sich in selbstgebauten Unterständen unterzustellen oder sich in unserem beheizbaren Bauwagen aufzuwärmen. Aber meist brauchen sie das gar nicht ...

Der erste Waldkindergarten wurde in den 1950er Jahren in Dänemark gegründet. Seitdem steigt die Zahl der Waldkindergärten stetig. Damit ist die Idee des „Kindergartens ohne Dach und Wände“ ein mittlerweile anerkanntes Konzept und wird vom bayerischen Sozialministerium unterstützt.

Unser pädagogischer Leitfaden für die Betreuung der Kinder in unserem Waldkindergarten ist die Wald- und Naturpädagogik. Wir orientieren uns dabei an den Prinzipien und Zielen des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans (BEP). Unsere Mittel und Wege führen dabei jedoch weitgehend über die unmittelbare Naturerfahrung.

Wer mehr über unsere pädagogischen Grundlagen, Bildungs- und Erziehungsbereiche erfahren möchte, findet hier unser ausführliches Konzept und Schutzkonzept.

Die Vorteile eines Waldkindergartens

Der Wald ist ein ganz besonderer Raum für einen Kindergarten. Die Kinder nutzen mit Neugier und Freude die vielfältigen Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten des offenen Waldes. Er bietet genügend Raum für Ruhe und Gemeinsamkeit, Freiheit und Nähe.

Bewegung macht schlau.

Der Aufenthalt im Wald kommt dem kindlichen Bewegungsdrang entgegen. Beim Klettern, Springen und Balancieren über Äste, Baumstämme, Abhänge und Gräben lernen die Kinder ihre körperlichen Möglich keiten und Grenzen kennen. Da auch die Entwicklung von Sprache, Denken und Fühlen eng mit der motorischen Entwicklung verbunden ist, gilt: Je mehr Bewegung, desto besser.

Unerschöpfliche Kreativität

Die Kinder spielen im Wald mit den Dingen, die sie dort finden. Ein Stock oder ein Stein kann zu einer ganzen Spielwelt wachsen. Das erfordert Fantasie und Kreativität. Die Einschränkung ist wie so oft, ein Gewinn.

Zusammen ist man nicht allein

In der freien Natur wird soziales Verhalten auf natürliche Weise gefördert. Die Kinder helfen einander in schwierigen Situationen, akzeptieren gemeinsam erstellte Gruppen regeln, lernen auf Schwächere Rücksicht zu nehmen und erfahren so elementare Zusammengehörigkeit.

Naturerfahrung für ein ganzes Leben

Der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur und die Beziehung zu lebenden Tieren und Pfl anzen integriert sich im Laufe der Zeit wie selbstverständlich in die geistige Welt der Kinder: der Grundstein für Naturverbundenheit und ökologisches Denken wird gelegt.

Hauptsache gesund

Bewegung und frische Luft sind das Beste, was man einem Kind geben kann, um sein Immunsystem zu stärken. Und viele Kinderkrankheiten wie Magen-Darm-Infektionen oder Läuse gibt es im Wald nur selten.

Fit für die Schule

Vorschule zur Vorbereitung auf die Schule findet natürlich auch bei uns statt. Aber Kinder aus dem Waldkindergarten nehmen noch mehr mit. Denn Spiel und Bewegung im Wald macht neugierig und wissbegierig – wichtige Voraussetzungen für die Schule.